Presseerklärung vom 2. März 2024 an das Darmstädter Echos
Geldautomatenabbau im Elisabethenstift:
Senioren enttäuscht von Darmstädter Sparkasse
Die Absicht der Darmstädter Sparkasse den Geldautomaten im Elisabethenstift abzubauen, wird weiter kritische kommentiert.
Die „Interessenvertretung für ältere Menschen der Wissenschaftsstadt Darmstadt“ hatte sich aufgrund der Beschwerde einer 87-jährigen Rollstuhlfahrerin an die Sparkasse gewandt und auf die erheblichen Folgeprobleme für ältere Bürgerinnen und Bürger hingewiesen. „Die Antwort auf unser Schreiben war enttäuschend“, kommentierte Ursula Schwarz, Vorsitzende der Interessenvertretung. Sie kritisierte, dass auf die vorgetragenen Argumente nicht eingegangen und auch auf ein Gesprächsangebot kein Bezug genommen wurde. Angekündigt sei lediglich die Prüfung eines regelmäßigen Sparkassenbusses. „Da hätten wir uns von einer dem Gemeinwohl verpflichteten öffentlichen Einrichtung mehr erwartet“, so Schwarz und hofft weiterhin auf Einsicht bei der Sparkasse, um das Abschneiden ältere Bürgerinnen und Bürger von einer Bargeld- versorgung noch zu verhindern. Dazu wird weiter versucht in direkten Kontakt mit Verantwortlichen der Sparkasse zu kommen.
Mit großer Sorge sieht Schwarz eine größere Tendenz, aus ökonomischen Erwägungen und technologischen Modernisierungen einer Spaltung zwischen jüngeren und älteren Bürgerinnen und Bürgern Vorschub zu leisten. „Hier benötigen wir dringend eine gesellschaftliche Debatte wie Ökonomie, Technologie und die Lebensinteressen der Menschen in Übereinstimmung gebracht werden können“, so Schwarz abschließend.
An den
Vorstand der Stadt- und Kreissparkasse
Darmstadt
Rheinstraße 10-12
64283 Darmstadt
Darmstadt 21.02.2024
Sehr geehrte Damen und Herren,
in der letzten Woche wurde die „Interessenvertretung für ältere Menschen in der Wissenschaftsstadt Darmstadt“ von Bewohnern der Seniorenresidenz „Mathildenhöhe“ und Be-schäftigten des Elisabethenstifts darüber informiert, dass der Geldautomat, welcher links des Haupteinganges installiert ist, am 4. März abgebaut werden soll, mit der Begründung Ihrerseits, dass Frequentierung rückläufig sei und damit die Kosten für den weiteren Erhalt des Standortes zu hoch seien.
Dies ist für uns als Unterstützungsgremium der „Seniorinnen und Senioren nicht nachvollziehbar, da sich bei Recherchen herausgestellt hat, dass dies nicht der Fall ist.
Auch die Patientinnen und Patienten, deren Angehörige und ältere Menschen, die in der näheren Umgebung wohnen, sowie Besucher die Parkgebühren entrichten müssen, den Geldautomaten sehr rege nutzen.
Dass der Fortschritt der Digitalisierung ihren Lauf nimmt, ist uns bewusst, aber die Teilhabe älterer und kranker Menschen darf in unserer Gesellschaft nicht verlorengehen; an dieser Stelle ist ein dem gemeinen Nutzen dienendes Wirtschaftsunternehmen besonders gefordert.
Deshalb die große Bitte unseres Gremiums die vorgesehene Maßnahme noch einmal zu überdenken.
Wir würden uns freuen, wenn Sie für unsere Einwände Verständnis haben und wir in einem gemeinsamen Gespräch eine für alle Beteiligten gute Lösung finden würden.
Mit freundlichen Grüßen
Ursula Schwarz
Vorsitzende
An die Geschäftsführung von HEAG Mobilo
Darmstadt 24.01.2024
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Gregor, sehr geehrter Herr Rath,
in der letzten Vollversammlung der „Interessenvertretung für ältere Menschen in der Wissenschaftsstadt Darmstadt“ am 15. Januar 2024 haben sich deren Mitglieder intensiv mit dem geplanten und teilweise wohl schon vollzogenen Abbau von Fahrkartenautomaten beschäftigt.
Aus unserer Sicht ergibt sich eine unzumutbare Verschlechterung u.a. für ältere Menschen, da der Verweis auf elektronische Möglichkeiten des Fahrkartenerwerbs für einen großen Teil nicht nur älterer Menschen mit unlösbaren Problemen verbunden ist.
Wir fordern Sie deshalb auf:
• an allen Straßenbahnhaltestellen Fahrkartenautomaten
vorzuhalten oder alternativ alle Straßenbahnen mit
Fahrkartenautomaten auszustatten,
• sicher zu stellen, dass an allen Fahrkartenautomaten sowohl bargeldlos als
auch mit Bargeld bezahlt werden kann,
• die Möglichkeit des Fahrkartenerwerbs per Bargeld in den Bussen
beizubehalten,
• bei Belangen die ältere ÖPNV-NutzerInnen betreffen oder betreffen
könnten, sich vorab mit der Interessenvertretung für ältere Menschen
der Wissenschaftsstadt Darmstadt in Verbindung zu setzen, um
Angebote, Vorhaben, Verfahrensweisen etc. seniorenadäquat
zu gestalten.
Konkret schlagen wir vor, ein Gespräch mit uns zu vereinbaren, indem wir die Probleme detailliert darstellen können und gemeinsam nach sinnvollen Lösungen im Interesse älterer Menschen zu suchen.
Mit freundlichen Grüßen
Ursula Schwarz
Vorsitzende
Mit Unverständnis hat die Interessenvertretung für ältere Menschen in der Wissenschaftsstadt Darmstadt das Vorhaben von Heag Mobilo zur Kenntnis genommen, 60 Fahrkartenautomaten abzubauen. Bereits jetzt müsse man an etlichen Haltestellen oft nicht ungefährliche Fahrwege überqueren, um an einen Automaten zu kommen. Der Verweis von Heag Mobilo auf digitale Möglichkeiten des Fahrscheinerwerbs, lasse vollkommen unberücksichtigt, dass es (ältere) Menschen gebe, die keine digitalen Medien zur Verfügung haben oder sich mit den vielen Nutzungsanforderungen nicht auskennen oder überfordert sind. Auch ZeitkarteninhaberInnen, wenn sie über den Geltungsbereich hinausfahren wollen oder die ihre/n Enkel/in mal mitnehmen wollen, benötigen dann eine zusätzliche einzelne Fahrkarte. Da es in den Straßenbahnen keinen Fahrscheinverkauf gebe, sei man auf Fahrkartenautomaten an den Haltestellen angewiesen. Die Verfügbarkeit, die sichere Erreichbarkeit und eine einfache Bedienung von Automaten an allen Haltestellen seien auch gerade für ältere ÖPNV-NutzerInnen wichtig. Für einen Dialog mit Heag Mobilo hinsichtlich der Bedarfe älterer Menschen stehe die Interessenvertretung gerne zur Verfügung.
gez.
Ursula Schwarz
Vorsitzende
am 18. Dezember 2023
INTERESSENSVERTRETUNG FÜR ÄLTERE MENSCHEN ERMITTELT DIE DRÄNGENSTEN PROBLEME
von Birgit Femppel
Darmstädter Echo vom 17. Mai 2023
Darmstadt. Parkplätze für Pflegedienste und Senioren, längere Grünphasen für Fußgänger, bezahlbarer Wohnraum, mehr Beratungsstellen, eine bessere Erreichbarkeit von Ärzten und Verwaltungsstellen und Lotsen für ältere Menschen in der Verwaltung, insbesondere wenn die Angebote nur digital erreichbar sind - das waren einige der Wünsche, die die Teilnehmer des ersten Workshops der Interessenvertretung für ältere Menschen am Montagmittag im Liebighaus geäußert hatten. "Wir haben ein offenes Ohr" hieß die Veranstaltung. Rund 60 Interessierte kamen.
Seniorinnen und Senioren seien Experten in eigener Sache, betonte die Sozialdezernentin, Bürgermeisterin Akdeniz. Auch wenn die Kommune nicht für alles zuständig sei, könnten die hier gemachten Anregungen ihren Weg in die Politik finden, auch auf Landes- und Bundesebene. Das Thema Altersarmut sei groß, Teilhabegerechtigkeit spiele eine entscheidende Rolle. "Dazu müssen Menschen aber wissen, dass es Unterstützung gibt, und wo sie ihre Anträge ohne Scham und Scheu stellen können."
Man müsse gegenseitig voneinander lernen, "was gut läuft und was schlecht", sagte die Vorsitzende der Interessenvertretung, Ursula Schwarz. "Es gibt sehr viel zu tun und das schafft eine Kommune nicht alleine." Das Miteinander und die Vernetzung untereinander und mit anderen Gruppen aus anderen Städten sei sehr wichtig. Andere blickten neidisch auf Darmstadt, "weil wir eine gewählte Vertretung haben".
Vier Themengruppen haben sich seit der konstituierenden Sitzung des im November gewählten und mit Vertretern von Parteien und Institutionen besetzten Gremiums herausgeschält: Verkehr und Bauen, Soziales und Gesundheit, Digitalisierung sowie "Visionen". Vorallem die Digitalisierung macht Kummer. "Wir merken, dass man das Thema ohne Weiteres gar nicht fassen kann", sagte Detlef Haussner von der Arbeitsgruppe. "Es durchdringt jeden, wir wissen aber nicht, wo wir da anfassen und versuchen können, eine Basis zu finden". "Mehr und mehr würden für die Alltagsbürokratiebewältigung Computer verlangt. Moderatorin Anne Basse wünschte, dass die Interessenvertretung Menschen auch dazu einlädt, "in die neuen Technologien niedrigschwellig einzusteigen".
Am 15. Mai sind BürgerInnen ab dem 60. Lebensjahr zu einer Informations-veranstaltung eingeladen. Diese dient unter anderem dem Kennenlernen der im vergangenen Jahr gewählten Mitglieder der Interessenvertretung für ältere Menschen. Ferner stellt die Interessenvertretung ihre derzeitig aktuellen Arbeitsschwerpunkte vor. Im Zentrum der Veranstaltung steht der Punkt "Wir haben ein offenes Ohr", bei dem Bedürfnisse, Wünsche, Ideen und Anregungen der Besucher von der Interessenvertretung aufgenommen werden.
Ort der Veranstaltung ist das Justus-Liebig-Haus
Die Veranstaltung beginnt um 15:00 Uhr und dauert bis ca. 18:00 Uhr