INTERESSENSVERTRETUNG FÜR ÄLTERE MENSCHEN ERMITTELT DIE DRÄNGENSTEN PROBLEME

von Birgit Femppel

Darmstädter Echo vom 17. Mai 2023

Darmstadt. Parkplätze für Pflegedienste und Senioren, längere Grünphasen für Fußgänger, bezahlbarer Wohnraum, mehr Beratungsstellen, eine bessere Erreichbarkeit von Ärzten und Verwaltungsstellen und Lotsen für ältere Menschen in der Verwaltung, insbesondere wenn die Angebote nur digital erreichbar sind - das waren einige der Wünsche, die die Teilnehmer des ersten Workshops der Interessenvertretung für ältere Menschen am Montagmittag im Liebighaus geäußert hatten. "Wir haben ein offenes Ohr" hieß die Veranstaltung. Rund 60 Interessierte kamen.

Seniorinnen und Senioren seien Experten in eigener Sache, betonte die Sozialdezernentin, Bürgermeisterin Akdeniz. Auch wenn die Kommune nicht für alles zuständig sei, könnten die hier gemachten Anregungen ihren Weg in die Politik finden, auch auf Landes- und Bundesebene. Das Thema Altersarmut sei groß, Teilhabegerechtigkeit spiele eine entscheidende Rolle. "Dazu müssen Menschen aber wissen, dass es Unterstützung gibt, und wo sie ihre Anträge ohne Scham und Scheu stellen können."

Man müsse gegenseitig voneinander lernen, "was gut läuft und was schlecht", sagte die Vorsitzende der Interessenvertretung, Ursula Schwarz. "Es gibt sehr viel zu tun und das schafft eine Kommune nicht alleine." Das Miteinander und die Vernetzung untereinander und mit anderen Gruppen aus anderen Städten sei sehr wichtig. Andere blickten neidisch auf Darmstadt, "weil wir eine gewählte Vertretung haben".

Vier Themengruppen haben sich seit der konstituierenden Sitzung des im November gewählten und mit Vertretern von Parteien und Institutionen besetzten Gremiums herausgeschält: Verkehr und Bauen, Soziales und Gesundheit, Digitalisierung sowie "Visionen". Vorallem die Digitalisierung macht Kummer. "Wir merken, dass man das Thema ohne Weiteres gar nicht fassen kann", sagte Detlef Haussner von der Arbeitsgruppe. "Es durchdringt jeden, wir wissen aber nicht, wo wir da anfassen und versuchen können, eine Basis zu finden". "Mehr und mehr würden für die Alltagsbürokratiebewältigung Computer verlangt. Moderatorin Anne Basse wünschte, dass die Interessenvertretung Menschen auch dazu einlädt, "in die neuen Technologien niedrigschwellig einzusteigen".