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nächste Vollversammlung am 17. Juli 2025

Die Vollversammlung ist öffentlich

Tag der Pflege

Am 12. Mai 2025 fand auf dem Ludwigsplatz eine Kundgebung zum Tag der Pflege statt. Armin Löw von der Gewerkschaft ver.di beschreibt im folgenden Redebeitrag präzise die Problemlage und die sich abzeichnende Katastrophe.

Rede Tag der Pflege 12. Mai 2025, Darmstadt Ludwigsplatz

Armin Loew, ver.di Sekretär für das Gesundheitswesen

Ich möchte die aktuelle Situation der Pflege in einen größeren Zusammenhang stellen, damit deutlich wird, dass es mit kleinen Maßnahmen und Korrekturen nicht getan ist, nachhaltige Verbesserungen zu erreichen.

Die Situation in der Pflege ist seit Langem dramatisch. Die nächsten Jahre werden die geburtenstarken Jahrgänge pflegebedürftig und gleichzeitig kommen immer weniger junge Menschen auf den Arbeitsmarkt und v.a. ergreifen aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen. auch nicht einen Pflegeberuf.

Es gab immer wieder Pflegenotstände, auch im letzten Jahrhundert mit Rekrutierung von indischen und koreanischen Krankenschwestern. Dann wieder Ende 80er Jahre, worauf Anfang 90er endlich sowohl die tarifliche Vergütung verbessert, als auch die Pflegepersonalbemessung PPR (bedarfsorientierte Personalbemessung 1993-97,) eingeführt wurde. Das führte damals recht schnell zu einer deutlichen Verbesserung der Personalsituation (Aufbau von 21.000 VK). Sie wurde aber nach wenigen Jahren aus Kostengründen wieder eingestellt.

Aber in den letzten 20 Jahren seit Einführung der DRGs /Fallpauschalen 2003 ist die Pflege in ein tiefes Loch gefallen und befindet sich auf dem Grund des Brunnens, wo es sehr schwer sein wird, wieder herauszukommen.

Zuvor mit dem Kostendeckungsprinzip wurde der jeweilige Bedarf finanziert, die entstandenen Kosten vollständig refinanziert.

Im DRG System wurde nun der ärztliche Dienst ausgebaut, da er für höhere Fallzahlen, über die das Geld ins Krankenhaus kommt, zuständig ist. Andere Bereiche, insb. die nachgelagerte Pflege, ist ein Kostenfaktor, den es zu reduzieren galt. Somit wurden Stellen abgebaut, auch Ausbildungsplätze. Je weniger (Pflege-) Personaleinsatz pro Fall, desto günstiger und desto größer der wirtschaftliche Effekt für das Krankenhaus. Die Krankenhäuser wurden in ein Konkurrenzsystem gesteckt, wo nur immer höhere Fallzahlen und kurze Liegezeiten eine einigermaßen auskömmliche Refinanzierung versprach.

Trotz vieler Initiativen und ver.di Kampagnenüber Jahre in den Krankenhäusern (Der Druck muss raus, Der Deckel muss weg, Mehr von uns ist besser für alle, sowie Großdemos zur Krankenhausfinanzierung und für Personalregelungen wurde dieses Problem, - wie viele andere in der Gesundheitsversorgung - nicht grundsätzlich politisch angegangen, sondern nur durch immer weitere Kostendämpfungsprogramme symptomatisch behandelt:

  • Sektorale Grenzen ambulant und stationär blieben unangetastet, wo ist die Verzahnung und einheitliche Steuerung?
  • oft Doppelstrukturen und Doppeluntersuchungen,
  • Fehlsteuerung der Patienten in die KHs, da kein gutes, klares ambulantes Angebot – fehlende 24/7 Anlaufstellen – heute wird als innovativ gefeiert, dass der ärztliche Bereitschaftsdienst sich an einzelne Ambulanzen der KHs andockt (Höchst, Klinikum DA 2024) und so eine Zuordnung nach ambulanter oder stationärer Versorgung erfolgen kann.

Es gab, wenn überhaupt nur halbherzige Ansätze!

Deutlich wurde dies mit der Pflegeuntergrenzen-Verordnung 2018:

  • Die sich nicht am (Pflege-) Bedarf der PatientInnen orientiert
  • Sondern eine rein statistische Erhebung darstellt, wie viel Pflegepersonal in einigen bettenführenden Bereichen in den Krankenhäusern beschäftigt ist, wurde zugrunde gelegt.
  • Die Pflegeuntergrenze wurde an den 25% der schlechtesten besetzten Krankenhäusern  gezogen und
  • die Grenze nicht als absolutes Minimum in einer Schicht, sondern als Durchschnittswert über den Monat.

Da Jahrzehnte lang im Pflegebereich keine Perspektive erkennbar war und ist, suchte sich das überlastete Personal Nischen und individuelle Lösungen

Die wichtigsten Gründe:

akute Erschöpfung, Diskrepanz Druck und Anspruch, schlechte Führung, Leistung-Gehalt, fehlende work-life-Balance

  • Ausstieg aus Beruf,  (April bis Juli 2021 9000 Personen)
  • sehr oft Teilzeit (2021 65% - sonst 30%!)
  • Wechsel zu Leihfirmen, Med. Dienst)
  • Bereich ohne Schichtdienst, ggf. OP Anästhesie mit zumindest besserer Vergütung.

Nur kurz, während der Corona Pandemie, wurde die Pflege als systemrelevant, als wichtig und unverzichtbar wahrgenommen!

Bereits 2020 legten ver.di, die DKG und der deutsche Pflegerat eine neue bedarfsorientierte PPR 2.0 (tagesaktuelle Einstufung der Patienten nach Bedarf u Aufwand) vor, die dann aber erst von Lauterbach 2023 und stark verwässert, als zahnloser Tiger, nun noch unfertig anläuft und erst ab 2027 mit der konkreten Umsetzungsphase begonnen wird.

Es gilt die Folgen von zwei Jahrzehnten verfehlter Gesundheitspolitik zu korrigieren 

Allerdings legt die Politik zur Zeit den Augenmerk auf die Krankenhausreform (wieder nur Kostenreduzierung) mit Reduzierung von Klinikstandorten, Konzentration von Leistungen auf große Kliniken, Zuweisung von Leistungsgruppen (wer darf noch was anbieten – evt. nur noch 1x in Hessen!!). Es werden nun auch fallunabhängige Vorhaltekosten refinanziert, aber 40% -fast die Hälfte - verbleiben doch in der DRG Systematik

Auf das Personal bezogen hofft man, dass das Pflegepersonal sich entsprechend umverteilt und dem Angebot in den verbleibenden Krankenhäuser folgt. Was nach unserer Einschätzung ein Trugschluss ist. Pflegekräfte werden nicht 30-40 KM fahren oder umziehen, sondern eine solche Änderung zum Anlass nehmen, sich außerhalb der Pflege umzuorientieren

Fazit

die Personalsituation und damit die Versorgung der Bevölkerung mit Gesundheits- und Pflegeleistungen wird absehbar nicht besser!

Die grundsätzlichen Notwendigkeiten werden nicht angegangen:

  • Aufhebung der Trennung ambulant-stationär,
  • abgestimmte, verzahnte 24/7 Angebote in der Fläche;
  • andere, steuerbasierte Finanzierung von wichtigen, aber versicherungsfremden Leistungen:
    Bürgergeldempfänger (Delta -10Mrd)
    Transformationsfond Krankenhausreform (Kosten 25Mrd) u.a.
  • Einführung des Kostendeckungsprinzip, finanziert durch eine
  • Bürgerversicherung, wie in Holland, Frankreich, England (alle zahlen ein plus private Zusatzversicherung),
  • Eine Pflegevollversicherung,
    die eine bessere Bezahlung von Pflegekräften ermöglicht, ohne zu immer höheren Eigenanteilen zu führen

Das heißt

Das Pflegepersonal muss laut werden und sich aktiv einbringen – von allein passiert nichts. Vielmehr wird immer wieder -wie auch in der aktuellen Tarifrunde ÖD – von Arbeitgeberseite hoher Druck aufgebaut und wichtige finanzielle Regelungen, wie höhere Zuschläge für Nacht- oder Wochenendarbeit, bezahlte Pause in Wechselschichtbereichen u.a. verhindert.

Und auch alle Bürgerinnen und Bürger müssen sich um „ihr“ Gesundheitssystem und pflegerische Versorgung interessieren und sich für Verbesserungen einsetzen – nicht erst wenn die eigene Betroffenheit entsteht.

Lasst es uns gemeinsam angehen!

Danke!

Resulution für den Erhalt und den Ausbau der Gemeindepflege

Die nachstehende Resolution lag beim Fachtag am 4. April 2025 in der Evangelischen Hochschule zur Unterschrift aus:

                                                  RESOLUTION

                  Altern und Pflege und Beratung im Sozialraum stärken

             – für den Erhalt und den Ausbau der Gemeindepflege in Hessen


Ältere Menschen möchten möglichst lange selbstständig im gewohnten Sozialraum leben können und am gesellschaftlichen und sozialen Leben teilhaben. Bei Unterstützungs-und Pflegebedarf benötigen sie gute Zugänge zu einem wohnortnahen Angebot.
Das Beratungsangebot im Rahmen des Projektes Gemeindepflege hat sich an den teilnehmenden Standorten seit Jahren bewährt. Die präventive Beratung nimmt beispielsweise die soziale Situation, gesundheitliche und hauswirtschaftliche Versorgung ebenso in den Blick wie die individuelle Wohnsituation, Mobilität oder Freizeitgestaltung und beugt damit Isolation und Pflegebedürftigkeit vor. Bei Bedarf informieren die Fachkräfte über alltagsbegleitende Angebote, passende Hilfen bzw. Dienstleistungen und vermitteln diese; diese Kümmererstruktur setzt niedrigschwellig an und wirkt.
Das „Bündnis Pflege“ sieht das Projekt Gemeindepflege in Hessen auf Grund der Haushaltslage des Landes und vor allem der Kommunen gefährdet und tritt für den Erhalt und den flächendeckenden Ausbau der Gemeindepflege ein.


Wir halten es für dringend geboten

  • die Gemeindepflege durch eine 100% Regelfinanzierung des Landes Hessen zu sichern. Bereits die jetzigen Eigenanteile der Kommunen überfordern deren Möglichkeiten und würden bei bei einer weiteren Erhöhung des Eigenanteils  zum Abbau der Gemeindepflege führen.
  • die Gemeindepflege flächendeckend auszubauen. Einen Bedarf von mindestens 1 Stelle pro 30.000 Einwohnern ist nach den Erfahrungen der letzten Jahre notwendig.
  • die Fachkräfte in der Gemeindepflege leistungsgerecht zu bezahlen. Aktuell gehen die Richtlinien von einem Gehalt eines Berufsanfängers in der Pflege aus.
  • die Gemeindepflege in Hessen inhaltlich weiterzuentwickeln, allgemeingültige Standards und Tätigkeitsprofile für die Gemeindepflege zu implementieren. Eine geregelte Weiterbildung sollte verpflichtend sein.
  • die Netzwerkarbeit im Sozialraum zu stärken. Die Wirksamkeit der Gemeindepflege steigt, wenn das Angebot passgenau in die örtlichen Strukturen wie Pflegestützpunkte und Quartiersarbeit eingefügt wird.
  • eine hessenweite Koordinierungs- und Beratungsstelle einzurichten., die Kommunen. Initiativen oder andere Träger im Prozess der Sozialraum- bzw. Quartiersentwicklung zu Alter und Pflege berät, begleitet und unterstützt.

_____________________________________________________

Sie möchten diese Resolution unterstützen und weitere Unterschriften sammeln?
Nutzen Sie die beigefügte Unterschriftenliste und senden diese bis 31. 05. 2025 an:
Interessensvertretung für ältere Menschen der Wissenschaftsstadt Darmstadt
Geschäftsstelle – Stadthaus
Frankfurter Straße 71, 64293 Darmstadt

 

Aktuell planen wir eine Petition an den hessischen Landtag mit inhaltlich gleicher Ausrichtung.

Sie möchten im Bündnis Pflege mitarbeiten oder hätten gerne weitere Informationen?

Nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

 

Die Interessenvertretung arbeitet im Bündnis Pflege im Rahmen ihrer Aufgaben und Beschlüsse mit:

  • Pflege

Fachtag zur Gemeindepflege in der evangelischen Hochschule am 4. April 2025:

Fachtag "Altern und Pflege im Sozialraum und Quartier"

Selbstverständnis des Bündnisses Pflege
in der Wissenschaftsstadt Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg


Das „Bündnis Pflege“ entwickelte sich aus Teilnehmer/innen sowie Besucher/innen eines Aktionstages der Gewerkschaft Verdi anlässlich des Internationalen Tages der Pflege 2024. Seitdem wächst dieses Bündnis und steht für eine konstruktive Mitarbeit für Organisationen, Initiativen und Einzelpersonen offen. Uns eint das im Folgenden beschriebene Selbst-verständnis, welches in einem kontinuierlichen Prozess weiterentwickelt wird:


In unserer zunehmend alternden Gesellschaft wünscht sich ein Großteil der älter werdenden Bevölkerung einen würdevollen und sozial gesicherten Verbleib sowie die Integration in der gewohnten Umgebung (Sozialraum / Quartier). Bei Einschränkungen der Alltagskompetenzen, erhöhtem Hilfe- und Unterstützungsbedarf oder gar einem Eintritt von Pflege-bedürftigkeit führt dies häufig zu einer veränderten Lebenswelt, die Betroffene, Angehörige, Nachbarschaft und ggf. professionelle Dienste fordert.


Dies trifft auf eine Realität in unserer Region (und weiten Teilen der Bundesrepublik):
• Die Hauptlast von Unterstützung und Pflege tragen Angehörige, ggf. Bekannte. Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt in den nächsten Jahren rasch weiter an.
• Unterstützungsmöglichkeiten sind häufig nicht ausreichend bekannt, vielfach unkoordiniert und nicht vernetzt. Es besteht ein hoher Beratungsbedarf, der unzulänglich gedeckt ist. Präventive Angebote, wie    Gemeinde-pflege, sind in der Fläche nicht ausreichend umgesetzt und nicht regelfinanziert.
• Professionelle ambulante und stationäre Dienste sind überlastet und können bereits jetzt schon auf Grund von (Fach)personalmangel den Bedarf nicht decken. Der Pflegenotstand wird sich in den nächsten Jahren bei steigender Nachfrage und nicht kompensierten Ausscheiden von (Fach)Arbeitskräften noch verstärken.
• Pflege- und Hilfsbedürftigkeit führt zunehmend zur Verarmung, eine wirkliche Reform der Pflegeversicherung steht aus.
• Die Entwicklung sinnvoller und notwendiger Angebote liegt nicht in der notwendigen Steuerungs- und Gestaltungsverantwortung der Kommunen im Sinne einer quartiers- bzw.  sozialraumbezogenen Angebots-entwicklung bzw. Daseinsvorsorge. Die Renditeerwartung steht über der Bedarfsdeckung. (aktuell: Schließung von Pflegeeinrichtungen)
• Diese Aufzählung ist nicht abschließend, sie kennzeichnet grundlegende Punkte.

Ziele des Bündnisses
Angesichts einer dramatischen Zuspitzung der oben beschriebenen Situationen, die uns vielfach auch persönlich betreffen, möchten wir lokal aktiv werden. Wir wissen, dass grundlegende Entscheidungen auch auf Bundes- oder Landesebene getroffen werden müssen. Wir wollen Druck von „unten“ entwickeln!
• Aufgreifen von Themen mit lokalem Bezug, zunächst „Gemeindepflege“
• Schaffen von Öffentlichkeit mit Veranstaltungen, Pressemitteilungen und anderen geeigneten Formaten
• Ansprache der lokalen politischen Verantwortungsträger aus Kommunen, Land und Bund
• Vernetzung mit weiteren Organisationen, Initiativen mit dem Ziel Verbreiterung des Bündnisses

Grundlagen der Zusammenarbeit

  • Überparteilichkeit
  • Ehrenamtlichkeit
  • Mehrheitsprinzip, Konsens wird immer angestrebt
  • Regelmäßige Plenumssitzungen mit Protokollierung der Arbeitsergebnisse
  • Bildung von Unter-Arbeitskreisen möglich



Alter(n) und Pflege im Sozialraum und Quartier Gemeindepflege - ein Konzept für die Zukunft?

  • Soziales und Gesundheit
  • Pflege
  • Altenhilfe

Bestandsaufnahme und Perspektiven für die Stadt Darmstadt und den Landkreis Darmstadt-Dieburg

Auftaktveranstaltung am 09.12. 2024, 16.30 Uhr
         mit Expert*innen aus Pflege und Altenhilfe
im Agaplesion Heimathaus (mit barrierefreiem Zugang)
Freiligrathstraße 8, 64285 Darmstadt

Drei Jahrzehnte nach Einführung der Pflegeversicherung hat sich in Fachkreisen die Erkenntnis durchgesetzt, dass das bestehende System der Sorge und Pflege an seine Grenzen gekommen ist. „Pflege am Limit“ ist die Regel, die Sozialhilfeabhängigkeit bei Menschen mit Pflegebedarf steigt, ebenso das Armutsrisiko von pflegenden Angehörigen und der Fachkräftemangel ist ein dauerhaftes Problem.
Im Jahr 2018 ist unter dem Begriff „Gemeindeschwester 2.0“ ein Förderprogramm des Landes Hessen gestartet, mit dem eine Verbesserung der häuslichen Versorgung insbesondere von älteren Menschen vor Ort, d.h. im Quartier sichergestellt werden soll. Auch in Darmstadt und im Landkreis Darmstadt- Dieburg existiert inzwischen in mehreren Stadtteilen bzw. Landkreiskommunen das Angebot der Gemeindepflege mit Beratungsangeboten und als Lotsenfunktion. Allerdings stellt sich aktuell die Finanzierung des Projektes als ungesichert dar. Das Land Hessen hat eine finanzielle Unterstützung nur bis Ende 2025/2026 zugesagt, bei einer reduzierten Übernahme der Personalkosten von nur 80 % seit 2023, so dass die Kommunen die Restfinanzierung zu tragen haben.
In Darmstadt hat sich ein Bündnis verschiedener Akteur*innen aus Stadt und Landkreis zusammengeschlossen. Mit einer Auftaktveranstaltung und einem für das Frühjahr 2025 geplanten Fachtag soll die konzeptionelle Weiterentwicklung der Gemeindepflege, aber auch andere drängende Fragen der Sorge und Pflege von Menschen mit Pflegebedarf diskutiert und Forderungen an die Politik formuliert werden.

Sie sind herzlich eingeladen, sich an dieser Diskussion zu beteiligen.
Für die Auftaktveranstaltung laden ein: Akademie 55plus, Fachkonferenz Altenhilfe der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Gesundheitsnetz Roßdorf, Hiergeblieben e.V., Interessenvertretung für ältere Menschen der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Seelsorge60plus Darmstadt, Sozialverband VdK/Ortsverband Roßdorf, ver.di-Senior*innen Südhessen
(Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)

 

v.i.S.d.P. für das Bündnis: ver.di Südhessen, Karin Harder, Rheinstraße 50, 64283 Darmstadt

GEMEINDEPFLEGE

  • Soziales und Gesundheit
  • Pflege

Leserbrief im Darmstädetr Echo vom 21. Oktober 2024

Es lohnt sich

So wie ich es für Kranichstein erfahre, ist das Angebot der Gemeindepflege ein sehr wichtiger Baustein der Seniorenhilfe. Seit einem Dreivierteljahr kooperieren wir (Hiergeblieben e.V.) mit der Gemeindepflege, und es werden mehr Menschen erreicht, die einen dringenden Hilfebedarf haben – ob beim Ausfüllen von Antragsformularen, Klären der pflege-rischen Erfordernisse (Hausbesuche) oder in Begleitung zu weiteren Hilfsangeboten. Daher im Namen der Senior:innen ein großes Dankeschön an die Stadt Darmstadt (Sozialdezernat) und an die hessische Landesregierung (Sozialministerium), die dieses Angebot gemeinsam bezahlen.
Zumindest für Kranichstein lässt sich belegen, dass durch eine solche Begleitung der Mut gestärkt werden kann, im gewohnten Umfeld älter werden zu können. Wird sich in diesen krisenhaften Situationen stadtteilbezogen, mit leichtem Zugang, um die Menschen gekümmert, kann die Kommune eine Menge Geld sparen. Derzeit schon zahlt die Kommune 7 Millionen Euro jährlich für Menschen, die das Pflegeheim nicht bezahlen können. Kurz gesagt: Prävention lohnt sich.
Nun gilt es, mit allen Kräften den positiven über das Jahr 2025 hinaus zu sichern und auch auf weitere Stadtteile auszuweiten. Sollte das Angebot irgendwelchen Haushaltssperren zum Opfer fallen, geht jede Menge Knowhow der Gemeindepfleger:innen verloren und der Kommune eine Stange Geld.
Da die Hauptfinanzierung (80%) vom Land Hessen kommt, ist das hessische Sozialministerium als Erstes gefordert. Aber auch die Stadt Darmstadtsollte über 2025 hinaus ihren 20-prozentigen Anteil einplanen. Das ist ein Teil Sozialpolitik, der sich für die Bürger:innnen sichtbar lohnt und auch in der Rückkopplung für Kommune und Politik belohnt wird.

Willi Wagner
Darmstadt

Alternativen zum Fahrscheinautomaten

Alternativen zu Fahrscheinautomaten für Senior*innen

HEAG mobilo-App: kostenlos im App- oder Google Play Store runterladen
( https://www.heagmobilo.de/de/app)
HEAG mobilo Kundenzentrum am Luisenplatz, RMV-Mobilitätszentrum am Hauptbahnhof sowie an den Vorverkaufsstellen
Im Bus direkt beim Fahrpersonal
Weiterhin an 51 Fahrscheinautomaten im Stadtgebiet
( https://www.heagmobilo.de/de/unsere-fahrkartenautomaten))
HeinerLiner: komfortabel zum Ziel, gerade bei den Ü60-jährigen erfreut sich der
On-Demand-Shuttle großer Beliebtheit
( https://www.heinerliner.de/)

Empfohlene Tickets (Auswahl)

Tageskarten können bis 3 Monate im Voraus erworben werden. Diese lohnen sich bereits ab 2 Einzelfahrten
Seniorenticket (Komfort) Hessen für 379 € bzw. 649 € (mit 1. Klasse)
Deutschlandticket (58 € pro Monat) - Oder Hessenpass (hat „Sozialticket DA“ abgelöst): (Unterstützung für Menschen mit geringem Einkommen, Deutschlandticket für 39 € im Monat
( https://www.heagmobilo.de/de/alle-infos-zum-hessenpass-mobil#8826)

Kostenlose Nutzung von Bus und Bahn für schwerbehinderte Menschen

Menschen mit einem Schwerbehindertenausweis mit grün-orangen Flächenaufdruck erfüllen die Voraussetzungen zur unentgeltlichen Beförderung im öffentlichen Personenverkehr in Verkehrsmitteln des Nahverkehrs.
Ein grün-orangener Schwerbehindertenausweis wird vom zuständigen Versorgungsamt ausgestellt, wenn der Mensch gehbehindert, außergewöhnlich gehbehindert, hilflos, gehörlos, oder blind ist (Merkzeichen G, aG, H,Gl oder Bl im Schwerbehindertenausweis). Das Merkzeichen B berechtigt darüber hinaus, eine Begleitperson kostenlos mitzunehmen.
>weitere Informationen: einfach teilhaben – Homepage – Wann kann ich als schwerbehinderter mit Bus und Bahn fahren?
(https://www.einfach-teilhaben.de/DE/AS/Ratgeber/05_Beforderung/Unentgetdliche_Beförderunng.html)

Presseerklärung zum Abbau des Geldautomaten

  • Geldautomaten
  • Digitalisierung
  • Presse

Presseerklärung vom 2. März 2024 an das Darmstädter Echos

Geldautomatenabbau im Elisabethenstift:
Senioren enttäuscht von Darmstädter Sparkasse

Die Absicht der Darmstädter Sparkasse den Geldautomaten im Elisabethenstift abzubauen, wird weiter kritische kommentiert.

Die „Interessenvertretung für ältere Menschen der Wissenschaftsstadt Darmstadt“ hatte sich aufgrund der Beschwerde einer 87-jährigen Rollstuhlfahrerin an die Sparkasse gewandt und auf die erheblichen Folgeprobleme für ältere Bürgerinnen und Bürger hingewiesen. „Die Antwort auf unser Schreiben war enttäuschend“, kommentierte Ursula Schwarz, Vorsitzende der Interessenvertretung. Sie kritisierte, dass auf die vorgetragenen Argumente nicht eingegangen und auch auf ein Gesprächsangebot kein Bezug genommen wurde. Angekündigt sei lediglich die Prüfung eines regelmäßigen Sparkassenbusses. „Da hätten wir uns von einer dem Gemeinwohl verpflichteten öffentlichen Einrichtung mehr erwartet“, so Schwarz und hofft weiterhin auf Einsicht bei der Sparkasse, um das Abschneiden ältere Bürgerinnen und Bürger von einer Bargeld- versorgung noch zu verhindern. Dazu wird weiter versucht in direkten Kontakt mit Verantwortlichen der Sparkasse zu kommen.


Mit großer Sorge sieht Schwarz eine größere Tendenz, aus ökonomischen Erwägungen und technologischen Modernisierungen einer Spaltung zwischen jüngeren und älteren Bürgerinnen und Bürgern Vorschub zu leisten. „Hier benötigen wir dringend eine gesellschaftliche Debatte wie Ökonomie, Technologie und die Lebensinteressen der Menschen in Übereinstimmung gebracht werden können“, so Schwarz abschließend.

Abbau von Geld- und Fahrkartenautomaten trifft Ältere

  • Geldautomaten
  • Fahrkartenautomaten
  • Digitalisierung
  • Presse

Frauen und Männer der älteren, weniger digital geprägten Generation fühlen sich zunehmend abgehängt. Hilfe von der Darmstädter Kommunalpolitik erhalten sie bislang wenig.


Sie reißen nicht ab – die Klagen von Seniorinnen und Senioren über den sukzessiven Abbau von Geld- und Fahrkartenautomaten. In Leserbriefen und persönlich Eingaben an die Redaktion kritisieren Menschen der älteren, weniger digital geprägten Generation, sich abgehängt zu fühlen, weil grundlegende Dienstleistungen zunehmend ins Digitale und Smartphone abwandern. Jüngst schaltet sich verstärkt auch die „Interessenvertretung für ältere Menschen der Wissenschaftsstadt Darmstadt“ ein.
„Die Leute werden überrumpelt, das ist auch ein soziales Problem“, moniert Vorsitzende Ursula Schwarz. Bei vielen bestünden Ängste vor mobiler Digitaltechnik, schließlich werde damit immer wieder auch Unsinn gemacht. „Auch der finanzielle Aspekt spielt eine Rolle.“ Der Großteil der älteren Menschen habe kein Smartphone und müsste sich erst eins anschaffen. Doch sei das für viele zu teuer, zumal etliche von Altersarmut betroffen seien. „Und manche wollen es auch gar nicht, weil sie den persönlichen Kontakt vorziehen.“
Auf ihrer Internetseite hat die Interessenvertretung seit dem Jahreswechsel in vier Presseerklärungen den angekündigten Abbau von Ticketautomaten der Heag Mobilo sowie Geldautomaten der Sparkasse öffentlich kritisiert. Und wie Ursula Schwarz aktuell erzählt, habe es nun auch persönliche Treffen mit Vertretern des lokalen Bus- und Bahnbetreibers einerseits und der Sparkasse in Darmstadt andererseits gegeben. Dabei hätten diese in erster Linie ihre Ansätze erläutert und begründet, doch ändere das nichts.
Auch die ehrenamtliche Nachbarschaftsinitiative „Eberschaftshilfe“ habe sich dieser Tage wegen des allgemeinen Automatenabbaus mit einem Brief an Dezernent Paul Wandrey gewandt. Deren Konter-Vorschlag gibt Schwarz so wieder: Senioren gleich gänzlich kostenfrei den öffentlichen Nahverkehr nutzen lassen – auch für eine erleichterte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Ob es schon eine Reaktion darauf gegeben habe, weiß sie nicht.

Weiterlesen: Abbau von Geld- und Fahrkartenautomaten trifft Ältere

Tag der Pflege

  • Pflege

Der internationale Tag der Pflege am 12. Mai soll die Arbeit der Beschäftigten in der Pflege würdigen und wertschätzen. Einen Tag zum Beifall-Klatschen - wie zu Zeiten von Corona - brauchen wir nicht. Um unsere Forderungen gegenüber der Politik möglichst wirksam vorzubringen, laden wir ein zu einer unterhaltsamen Aktion mit Musik, Theater und Redebeiträgen am

Montag d. 13. Mai 2024 um 17.00 Uhr
auf dem Ludwigsplatz in Darmstadt

Die derzeitige Situation in der Pflege ist gekennzeichnet durch wachsenden Personalmangel und steigende Unzufriedenheit der Beschäftigten und damit auch der Patientinnen und Patienten/Bewohnerinnen und Bewohner.

Weiterlesen: Tag der Pflege

Presseerklärung zum Thema Abbau von Fahrkartenautomaten

  • Fahrkartenautomaten
  • Digitalisierung
  • Presse

Mit Unverständnis hat die Interessenvertretung für ältere Menschen in der Wissenschaftsstadt Darmstadt das Vorhaben von Heag Mobilo zur Kenntnis genommen, 60 Fahrkartenautomaten abzubauen. Bereits jetzt müsse man an etlichen Haltestellen oft nicht ungefährliche Fahrwege überqueren, um an einen Automaten zu kommen. Der Verweis von Heag Mobilo auf digitale Möglichkeiten des Fahrscheinerwerbs, lasse vollkommen unberücksichtigt, dass es (ältere) Menschen gebe, die keine digitalen Medien zur Verfügung haben oder sich mit den vielen Nutzungsanforderungen nicht auskennen oder überfordert sind. Auch ZeitkarteninhaberInnen, wenn sie über den Geltungsbereich hinausfahren wollen oder die ihre/n Enkel/in mal mitnehmen wollen, benötigen dann eine zusätzliche einzelne Fahrkarte. Da es in den Straßenbahnen keinen Fahrscheinverkauf gebe, sei man auf Fahrkartenautomaten an den Haltestellen angewiesen. Die Verfügbarkeit, die sichere Erreichbarkeit und eine einfache Bedienung von Automaten an allen Haltestellen seien auch gerade für ältere ÖPNV-NutzerInnen wichtig. Für einen Dialog mit Heag Mobilo hinsichtlich der Bedarfe älterer Menschen stehe die Interessenvertretung gerne zur Verfügung.

gez.
Ursula Schwarz
Vorsitzende

am 18. Dezember 2023

EIN OFFENES OHR FÜR PROBLEME VON SENIOREN

  • Digitalisierung
  • Presse

INTERESSENSVERTRETUNG FÜR ÄLTERE MENSCHEN ERMITTELT DIE DRÄNGENSTEN PROBLEME

von Birgit Femppel

Darmstädter Echo vom 17. Mai 2023

Darmstadt. Parkplätze für Pflegedienste und Senioren, längere Grünphasen für Fußgänger, bezahlbarer Wohnraum, mehr Beratungsstellen, eine bessere Erreichbarkeit von Ärzten und Verwaltungsstellen und Lotsen für ältere Menschen in der Verwaltung, insbesondere wenn die Angebote nur digital erreichbar sind - das waren einige der Wünsche, die die Teilnehmer des ersten Workshops der Interessenvertretung für ältere Menschen am Montagmittag im Liebighaus geäußert hatten. "Wir haben ein offenes Ohr" hieß die Veranstaltung. Rund 60 Interessierte kamen.

Weiterlesen: EIN OFFENES OHR FÜR PROBLEME VON SENIOREN

Die Interessenvertretung für ältere Menschen lädt ein

Am 15. Mai sind BürgerInnen ab dem 60. Lebensjahr zu einer Informations-veranstaltung eingeladen. Diese dient unter anderem dem Kennenlernen der im vergangenen Jahr gewählten Mitglieder der Interessenvertretung für ältere Menschen. Ferner stellt die Interessenvertretung ihre derzeitig aktuellen Arbeitsschwerpunkte vor. Im Zentrum der Veranstaltung steht der Punkt "Wir haben ein offenes Ohr", bei dem Bedürfnisse, Wünsche, Ideen und Anregungen der Besucher von der Interessenvertretung aufgenommen werden.
Ort der Veranstaltung ist das Justus-Liebig-Haus

 Die Veranstaltung beginnt um 15:00 Uhr und dauert bis ca. 18:00 Uhr

  • Senioren wollen mehr Rücksicht
  • Konstituierende Sitzung der Interessenvertretung
  • Vollständiges Wahlergebnis
  • Wahl der Interessenvertretung für ältere Menschen 2022
  • Brief an HEAG Mobilo
  • Brief an die Stadt- und Kreissparkasse Darmstadt
  • Satzung

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